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Gesellschaftliche Teilhabe

Sprachcafé Hannover

Hier können Zugewanderte ungezwungen die deutsche Sprache praktisch anwenden.

Riesenbedarf, Deutsch zu lernen
Grammatik und Satzbau lernen ist das eine, die deutsche Alltagssprache aktiv anzuwenden ist noch einmal etwas ganz anderes. Das können Zugewanderte im Sprachcafé des Freiwilligenzentrums Hannover jeden Mittwoch im oberen Foyer des Schauspielhauses. Bei der großen Flüchtlingswelle 2015 wurde das Sprachcafé gegründet. „Wir haben da gemerkt, dass es einen Riesenbedarf gab, Deutsch zu lernen“, sagt Almut Maldfeld vom Freiwilligenzentrum. Und diesen Bedarf gibt es nach wie vor. Über 2000 zugewanderte Menschen wurden im Jahr 2024 betreut.

Geflüchtete und Auslandsstudierende
„Wir sprechen bewusst von Zugewanderten“, betont Almut Maldfeld. Neben geflüchteten Menschen nutzen auch Auslandsstudierende das Sprachcafé. Jeder kann spontan ohne Anmeldung vorbeikommen. Etwa 40 Zugewanderte treffen sich so jede Woche. Sie kommen etwa aus den arabischen Ländern, aus der Türkei, Russland oder aus Südamerika. Sie werden je nach Sprachniveau in Vierergruppen eingeteilt. Die kleine Gruppenstärke ist Almut Maldfeld wichtig: „Damit jeder auch zum Sprechen kommt.“ Jede Gruppe wird von einem Sprachpaten betreut. Sprachpate kann jeder deutsche Muttersprachler werden. Er oder sie setzt Sprachanreize in den Treffen, darüber hinaus kann sich die Gruppe über alles austauschen, was sie bewegt – von Alltagserlebnissen bis zu politischen Themen.

Menschen zusammenbringen, Demokratie stärken
Seit 25 Jahren ermöglicht der gemeinnützige Verein Freiwilligenzentrum Hannover Bürgerinnen und Bürgern, sich ehrenamtlich zu engagieren; 11.000 waren es bisher. Insgesamt 20 ehrenamtliche Sprachpatinnen und Sprachpaten engagieren sich zum Beispiel im Sprachcafé, zwölf von ihnen sind derzeit regelmäßig dabei. „Wir ermuntern die Teilnehmer des Sprachcafés auch, Patenschaften einzugehen“, erzählt Almut Maldfeld. Sie sorgen für mehr Verbindlichkeit, für die die Beteiligten eine Patenschaftsvereinbarung unterzeichnen. Auch darüber hinaus entstehen viele Kontakte, Teilnehmerinnen und Teilnehmer treffen sich außerhalb des Cafés, es entstehen Freundschaften. Neben dem Café veranstaltet der Verein weitere Projekte, wie „Brücken bauen“ gegen Einsamkeit im Alter oder „PAC“, um Kindern zu helfen, die Schule abzuschließen. Das Engagement des Vereins geht weit über die Betreuung Zugewanderter hinaus. „Integration heißt für uns, Menschen zusammenzubringen“, unterstreicht Almut Maldfeld, „und das stärkt auch die Demokratie.“

Offenes Treffen: Jeden Mittwoch von 16.15 bis 17.45 Uhr im Foyer des Schauspielhauses, Prinzenstraße 9, 30159 Hannover

Projektträger: Freiwilligenzentrum Hannover e.V.

Kontakt:
Email: info@fwzh.de

Website: https://www.freiwilligenzentrum-hannover.de/projekte/das-sprachcafe/