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Mentee Mudether Fadal Abdullah

SO HAB ICH’S GESCHAFFT 

Die nächsten Ziele: Kinder und ein Haus 

Im Juli 2015 kam Mudether Fadal Abdullah aus dem Sudan nach Sittensen. Heute hat er eine Arbeitsstelle, seine Frau nachgeholt, und sie planen Nachwuchs. Wichtig bei dieser überaus erfolgreichen Integrationsgeschichte war seine Patin Siegrid Lange. 

Vielleicht war da sogar Magie im Spiel. „Siegrid Lange hat mich von Anfang an verstanden, ich weiß bis heute nicht wie“, wundert sich Mudether Fadal Abdullah immer noch. Im Juli 2015 kam der gebürtige Sudanese nach Deutschland und sprach kein Wort Deutsch. Siegrid Lange vom Sittenser Verein EWiS sprach kein Arabisch. Doch kümmerte sie sich von Anfang, nahm sich seiner Sorgen und Nöte an und erleichterte das Ankommen. 

 

„Ich hatte kein Auto und konnte kein Deutsch“, erzählt der heute 29-Jährige. Also hat seine Patin ihn dort hingefahren, wo er hinmusste, und für ihn übersetzt. Sich dabei auch immer mit ihr zu unterhalten, war wichtig, um die Sprache zu lernen. „Deutsch war sehr schwierig für mich in den ersten sechs Monaten“, erzählt Abdullah. „Aber ich habe versucht, ständig besser zu werden und immer gesagt „Es reicht noch nicht“. 

 

30 Wörter am Tag auswendig gelernt 

Neben dem Sprachkurs zweimal pro Woche hat Abdullah auch eigenständig gelernt. „Ich habe mir ein Laptop gekauft und mir 80 bis 100 Videos übers Deutschlernen angesehen. Und ich habe aus einem Wörterbuch Begriffe rausgeschrieben, mindestens 30 am Tag, und habe sie auswendig gelernt und immer wieder ausgesprochen.“ Mitbewohner in der Flüchtlingsunterkunft mussten ihn in deutsch-arabischen Vokabeln abhören. 

„Ohne Siegrid Lange hätte ich auch keine Arbeit gefunden“, betont Abdullah. „Sie sagte, da gibt’s eine Firma, schau dir die mal an.“ Mit drei anderen Flüchtlingen besuchte er einen Baustoffhandel in Sittensen. „Der Lagerleiter und Geschäftsführer haben uns alles gezeigt. Sie haben angeboten, dass ich ein Praktikum machen kann. Da habe ich sechs Wochen lang aufgeräumt, sauber gemacht und Gitterboxen ausgeleert.“ 

 

Praktikum, Job, Ausbildungsplatz 

Dabei konnte Abdullah so gut überzeugen, dass das Unternehmen ihm erst ein Jahr lang einen Job als Lagerhelfer und anschließend einen Ausbildungsplatz als Fachkraft für Lagerlogistik angeboten hat. Noch heute arbeitet er in seinem Ausbildungsberuf in dem Baustoffhandel. Seit 2019 hat Abdullah eine eigene Wohnung und inzwischen seine Frau Rayyan aus dem Sudan nachgeholt. Und die beiden haben Pläne: mindestens drei Kinder und ein eigenes Haus. „Dieses Ziel haben wir vor fünf Jahren festgelegt. Aber dafür müssen wir noch viel sparen“, erklärt Abdullah.  

 

„Glück, dass ich nach Sittensen gekommen bin“ 

Bis heute ist Patin Siegrid Lange an seiner Seite. Sie hat ihn nicht nur immer weiter unterstützt, beide habe auch Freizeitaktivitäten unternommen. „Frau Lange und ihr Partner haben mich und andere Flüchtlinge zu sich nach Hause eingeladen. Wir haben zusammen gegessen und Filme oder Fußball geguckt, das hat viel Spaß gemacht.“  

Mudether Fadal Abdullah fühlt sich in Deutschland wohl und will hierbleiben. „Ich habe Glück gehabt, dass ich nach Sittensen gekommen bin“, sagt er. „Die Leute sind hier so hilfsbereit.“