Ihren Mentor hat sie sich selbst gesucht
Kurz nach dem russischen Angriff auf die Ukraine kam Iryna Yermakova nach Deutschland, im März 2022. Mit ihrem damaligen Mann und ihren heute sechs und neun Jahre alten Töchtern fuhr sie mit dem Auto über Moldawien bis schließlich nach Soltau im Heidekreis. „Es gab hier eine deutsche Familie, die wir in der Ukraine kennengelernt hatten. Sie haben uns zu sich eingeladen“, erklärt sie.
Danke, dass Du mein Selbstbewusstsein gestärkt hast.



In ihrer Heimat hatte Iryna als Englisch- und Französischlehrerin gearbeitet, nun musste sie erst einmal Deutsch lernen. In einem Kurs des IQ-Netzwerks traf Iryna auf einen Deutschlehrer, der ihr sympathisch war. Und irgendwann fasst sie sich ein Herz, rief ihn an und fragte, ob er nicht ihr Mentor sein will – und er sagte ja.
Ein halbes Jahr lang begleitete Timo Albeshausen sie. Dabei ging es weniger um die deutsche Sprache – die hat sich Iryna mit Online-Kursen, deutscher Musik und deutschen Filmen selbst beigebracht. Timo half ihr, sich in der deutschen Berufswelt zurechtzufinden, unterstützte sie bei Bewerbungen und er stärkte sie emotional.
Lebenslauf, Anschreiben, Vorstellungsgespräch –
ohne Dich hätte ich das nicht geschafft.“
Er riet ihr ab, sich auf reine Aushilfstätigkeiten zu bewerben und ermunterte sie, eine Stelle als Lehrerin zu suchen. „Ich habe immer gehört, das ist unmöglich. Aber Timo sagte: ,Das geht‘.“ Und er hatte recht. Heute arbeitet Iryna Yermakova als Englischlehrerin an der Berufsbildenden Schule Soltau. Zukünftig möchte sie sich fortbilden und bald auch Französisch unterrichten. Und jetzt unterstützt sie Timo Albeshausen. Er sammelt Medikamente für ein Krankenhaus für krebskranke Kinder und Iryna hilft ihm gerne als Ukrainisch-Übersetzerin. „Er ist ein sehr guter Mensch.“
→ IQ-Projekt
https://www.migrationsportal.de/angebote/migrantinnen-migranten/qualifizierung/mentoring.html