Integration im Fokus: Fachforum zur Fachkräftesicherung im AWO-Thinkpool
Wie können Unternehmen bei der Gewinnung, Integration und langfristigen Bindung von Fachkräften mit Migrationshintergrund unterstützt werden? Mit dieser zentralen Frage beschäftigte sich ein Fachforum, zu dem das Projekt „Aktiv in Arbeit“ der AWO-Migrationsberatung am 3. April 2025 in den „Thinkpool“ des AWO-Bezirksverbands Braunschweig eingeladen hatte.
Wie können Unternehmen bei der Gewinnung, Integration und langfristigen Bindung von Fachkräften mit Migrationshintergrund unterstützt werden? Mit dieser zentralen Frage beschäftigte sich ein Fachforum, zu dem das Projekt „Aktiv in Arbeit“ der AWO-Migrationsberatung am 3. April 2025 in den „Thinkpool“ des AWO-Bezirksverbands Braunschweig eingeladen hatte.
Die Veranstaltung fand in Kooperation mit dem Fachkräftebündnis SüdOstNiedersachsen und dem Bündnis „Niedersachsen packt an“ statt. Fachvorträge und eine Podiumsdiskussion boten Einblicke in Herausforderungen und Lösungsansätze zur Arbeitsmarktintegration.

Integration als wechselseitiger Prozess
Falk Hensel, Geschäftsfeldleiter Familie & Soziale Dienste des AWO-Bezirksverbands Braunschweig, machte in seiner Begrüßung deutlich: „Soziale und berufliche Integration bedingen einander.“ Er betonte, dass es große Potenziale gebe, aber auch Hürden – hier setze das Projekt „Aktiv in Arbeit“ gezielt an.

Thomas Ahlswede-Brech, Mitglied der Geschäftsleitung der Allianz für die Region GmbH und Sprecher des Fachkräftebündnisses SüdOstNiedersachsen, sagte in seinem Grußwort: „Die Willkommenskultur in der Region ist entscheidend für eine erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt.“
Für das Bündnis „Niedersachsen packt an“ begrüßte Johanna Stiegler vom Amt für regionale Landesentwicklung Braunschweig die Gäste. Sie unterstrich: „Es ist ein Bündnis unter Freunden, das Menschen zusammenbringt. Gemeinsam bringen wir das Thema Integration voran.“
Fachliche Perspektiven und Praxisbeispiele
Ulf Kelchheuser, Bereichsmanager Arbeitsmarkt und Migration im AWO-Bezirksverband Braunschweig, stellte das Projekt „Aktiv in Arbeit“ vor und zeigte anhand von Best-Practice-Beispielen erfolgreiche Wege in qualifizierte Beschäftigung auf.
In ihrem Vortrag „Mit Vielfalt zum Erfolg“ betonte Sarah Pierenkemper vom Institut der deutschen Wirtschaft e. V., dass Migrant*innen eine sehr heterogene Gruppe seien – individuelle Lösungen und Offenheit für atypische Bewerbungen seien daher besonders wichtig.
Dr. Tanja Fendel, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), lenkte den Blick auf zugewanderte Frauen, die besondere Unterstützung bei Themen wie Kinderbetreuung, Spracherwerb und Berufsanerkennung benötigen.
Serge Lethen von der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade stellte das Integrationsprojekt „Fachkräfte für das Handwerk“ (IFHa) vor, das junge Geflüchtete in qualifizierte Ausbildung oder Beschäftigung bringt.
Austausch aus der Praxis
In der abschließenden Podiumsdiskussion teilten Jonas Kirsch, Bereichsmanager Ehrenamtsagenturen und Leiter der AWO-Freiwilligenagentur, und Noemi Rodriguez Lopez, Beraterin für Weiterbildung und Fachkräftesicherung mit Schwerpunkt internationale Mitarbeiter*innen bei der IHK Braunschweig, ihre Erfahrungen.
Kirsch betonte die Bedeutung von Patenschaftsprojekten mit Ehrenamtlichen. Rodriguez Lopez stellte heraus, dass immer mehr Unternehmen sich mit großer Überzeugung für Integration engagieren – diese könnten als Vorbilder dienen.
Über das Projekt „Aktiv in Arbeit“
Das Projekt „Aktiv in Arbeit“ fördert seit 2014 in Kooperation mit dem Fachkräftebündnis SüdOstNiedersachsen die berufliche Integration von Migrant*innen. Es ist an den Standorten Wolfsburg, Salzgitter und Braunschweig aktiv und läuft noch bis zum 14.09.2025. Das Team begleitet unter anderem durch Mentoring, Case Management und bei der Anerkennung von Abschlüssen.
Federführend bei der Organisation des Fachforums war Ana Paula Grossi, Projektverwaltung „Aktiv in Arbeit“.
Kooperationspartner der Veranstaltung waren:
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Amt für regionale Landesentwicklung Braunschweig
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Fachkräftebündnis SüdOstNiedersachsen
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Bündnis „Niedersachsen packt an“